Deutsch - 독일어 공부/ArdMediethek

Der große Kaufland-Test: Supermarkt oder Discounter? | Marktcheck SWR

crete 2024. 9. 6. 19:31

https://youtu.be/diJho6bHsso

 

Kaufland will vor allem eines : Das Preisduell gegen die Konkurrenz gewinnen und lockt mit Superschnäppchen.

 

"Ich hab nicht gedacht, dass wir so viel sparen."

 

Aber stimmt auch die Qualität? Kaufland gibt das Frischeversprechen bei Obst und Gemüse.

 

"Das ist ja ziemlich schlimm. Ich muss sagen, solche Kisten kann ich nicht anbieten. Punkt."

 

Kaufland will Vorreiter sein beim Fleisch, Transparenz bei der Herkunft zeigen.

"Es wirkt erst mal wie ganz viel Transparenz. Und dann werde ich bitter enttäuscht."

Kaufland gibt Serviceversprechen an seine Kunden. Werden die auch erfüllt?

"Entschuldigung, ich hab gerade länger als fünf Minuten gewartet. Ich habe gelesen, dass man jetzt einen
Einkaufsgutschein bekommen würde. Stimmt das?"

"Das wusste ich nicht, aber das ist ein guter Tipp. Das gebe ich mal meinem Mann weiter."

"Marktcheck checkt: Kaufland"

(Tatkräftige Musik)

Kaufland: Die Supermarktkette aus Neckarsulm hat mehr als 750 Filialen in Deutschland. Immer zu Erkennen am großen K. Jahresumsatz: 27,3 Milliarden Euro. 84.000 Mitarbeiter sorgen dafür, dass die Regale täglich gefüllt sind.

 

Wie hier in der Kaufland-Filiale Sinsheim. Es ist Mittwochnachmittag, der Markt gut besucht.

Wir wollen wissen: Warum kaufen die Kunden ausgerechnet bei Kaufland ein?

"Da krieg ich das meiste. Da muss ich nicht in 20 verschiedene Geschäfte fahren. Das meiste kriege ich dann hier."

"Ist alles da, was man braucht."

"Die Auswahl ist hier extrem groß. Ich bin extra weiter gefahren."

Die Auswahl tatsächlich größer als bei den Konkurrenten. Über 30.000 Produkte finden sich auf mindestens 2.500 Quadratmetern.

Aber stimmt auch der Preis?

 

 

((Werbung))
"Duuu, was bedeutet denn eigentlich "discountbillig"? Meine Mami schnallt das nicht."
"Discountbillig" ist, wenn die Schokolade bei Kaufland das ganze Jahr so günstig ist wie beim Discounter."
"Nein!"

"Doch."
"Ohhh!"



In seinen Werbespots wirbt Kaufland mit "discountbilligen" Preisen. Mehr als 7.000 Artikel sollen
so günstig sein wie beim Discounter. Zu erkennen am gelben Preisschild.

(Beschwingte Musik)

Doch sind die beworbenen Produkte wirklich genauso günstig wie beim Discounter? Wir kaufen ein.

Zunächst zehn Produkte der günstigen Eigenmarke von Kaufland, "K-Classic".

Margarine, Limonade oder Kakao - alle als "discountbillig" ausgezeichnet.

Die gleichen Produkte kaufen wir auch bei den Discountern Aldi und Lidl ein, sowie die Eigenmarken der Supermärkte Rewe und Edeka. Wer ist am günstigsten?

 

 

Wir lassen die Mainzer schätzen.

- Aldi, Lidl.

- Kaufland ist auch günstig, ne?

- Ich nehm Aldi.

- Ich würde sagen, Rewe ist am günstigsten.

- Kaufland ist für mich am teuersten. Aldi, Lidl.

Viele vermuten, dass die Discounter am billigsten sind.

Doch die Eigenmarken kosten bis auf wenige Cent überall das Gleiche.

Kaufland ist gerade mal vier Cent teurer als Lidl und Edeka. Wirklich mehr zahlt man bei keinem.

Entscheiden also die Markenprodukte das Preisduell?

Unter anderem diese 15 Markenartikel bietet Kaufland als "discountbillig" an.

Klassiker wie Pringles oder Maggi beispielsweise.

Sie gibt es auch bei den Discountern und Supermärkten. Und auch hier zahlt man bei allen Märkten das Gleiche:

auf den Cent genau 37,28 Euro.

-So kann man sich täuschen.

-Nein!

-Ist es egal, wo man hinfährt?
Alla hopp.

- Wow.
- Echt?

"Hätte ich nicht gedacht."

Kaufland hält also sein Versprechen, ist "discountbillig".

Zumindest bei den 7.000 Produkten, die als "discountbillig" beworben werden.

Doch bei 30.000 Produkten insgesamt muss sich Kaufland nicht auf komplette Discountpreise festlegen lassen,

weiß Handelsexperte Stephan Rüschen.

"Und haben dann sogar noch ein Sortiment von etwa 17.000, 18.000, 20.000 Artikeln,

wo sie vielleicht doch grundsätzlich etwas höhere Preise nehmen können,

um natürlich am Schluss auch Geld zu verdienen."

Und deshalb kommuniziert Kaufland ganz klar:

Wir haben eine riesige Auswahl zu niedrigen Preisen.
Bewirbt das mit Prospekten, die in ganz Deutschland in den Briefkästen landen.
Jede Woche zusätzlich bis zu 300 Sonderangebote.

"Aus größeren Preisvergleichen sehen wir, dass Kaufland günstiger ist als der Wettbewerber.
Es ist nicht so viel, wie man immer denkt. Es ist so um die drei bis fünf Prozent."

Eine Ersparnis, die Kaufland auch dadurch erreicht,
weil der Konzernfür alle Filialen zentral einkauft.
Während bei Rewe und Edeka die Geschäfte zum Teil eigenständig das Sortiment bestimmen.

(Dynamische Musik)

Wer noch mehr sparen will,
kann das mit der "Kaufland Card" -

so zumindest das Versprechen.

Die App fürs Handy ist ein Erfolg.

Start war im Oktober
vergangenes Jahr.

Bereits nach einem Monat hatte sie
über fünf Millionen Downloads,

war in den Appstore-Charts
auf Platz eins -

vor CovPass, Google Maps oder PayPal.

Aber kann man mit der Karte
wirklich noch mehr sparen?

Das testen Kathrin und André
Dillinger aus Gau-Algesheim für uns.

Freitags steht bei dem Ehepaar
der Wocheneinkauf an.

Wir bitten sie,

sich im Kauflandprospekt
die Angebote genauer anzuschauen.

Besonders solche, die es
nur mit der "Kaufland Card" gibt.

(Forschende Musik)

Wir wurden dann doch schon

ein bisschen neugierig
mit der Kaufland Card,

weil ja auch explizit
Angebote im Katalog sind,

die dann noch mal günstiger sind.

Und wollten einfach auch mal testen,
wie viel wir damit eigentlich sparen

und ob sich das lohnt

oder ob man dann mehr kauft,
was man nicht braucht.

Die beiden haben sich registriert

und werden die Kaufland Card
als App für uns ausprobieren.

Ja, ob man dann wirklich

auf den Wocheneinkauf gesehen
mehr Geld spart.

Also wir sind
ganz klassische Wocheneinkäufer

und können daher
ganz gut vergleichen,

ob wir jetzt
mit unseren Gesamteinkauf,

der ja irgendwie im Durchschnitt
immer das Gleiche beinhaltet,

günstiger dran sind
als in anderen Läden.

Ja, sind einfach im Allgemeinen
gespannt, wie das funktioniert.

Aber was bietet die App?

Darüber führt das Paar
ein Videotagebuch.

Bereits vor dem Einkauf suchen sie
die Angebote in der App aus.

Bei der Schokolade von Lindt
würde es 1,49 Euro kosten,

und mit der Kaufland Card würde man
noch mal 20 Cent extra sparen.

Und wie sieht es
nach dem ersten Wocheneinkauf aus?

Konnten die Dillingers
mit der App etwas sparen?

Leider haben wir jetzt
zwei Sachen nicht bekommen.

Aber durch die vielen Angebote

haben wir auch hauptsächlich
wirklich auch nur Sachen gekauft,

die wie gesagt im Angebot waren.

Und dadurch haben wir
jetzt mal einen Einkauf gehabt,

der nicht so horrende war
mit 80, 90 Euro,

sondern 'nen Einkauf
mit um die 60 Euro.

Kaufland-Card-Kunden
erhalten teils extreme Rabatte.

Aber warum lohnt sich das
für Kaufland?

Es geht um die Daten der Kunden.

Alle Händler,
die Kundenkarten haben,

wollen die Daten der Kunden haben,

wollen mehr über die Kunden wissen,
mehr verstehen.

Das Ziel: Durch das Scannen
des Einkaufverhaltens

bekommt der Kunde
personalisierte Angebote,

die ihn immer wieder neu
in den Markt locken sollen.

Nach vier Wochen
besuchen wir die Dillingers wieder.

Wie hat Ihnen die App gefallen?

Ich hab nicht gedacht,

dass wir so viel sparen
im Vergleich zu den anderen Wochen,

wo wir noch ganz normal
einkaufen waren.

Letztendlich gibt man vielleicht
noch mal einen Euro mehr aus,

weil man Produkte kauft,
die man nicht braucht.

Aber dadurch, dass die Kaufland Card
eben diesen Sonderrabatt hat,

kauft man das eben mit.

Und insgesamt ist das Preis-
Leistungs-Verhältnis ziemlich gut.

Sie wollen die Kaufland Card behalten

und auch künftig
die Sparangebote nutzen.

Fazit beim Preis:

Kaufland behauptet, "discountbillig"
zu sein, und hält sein Versprechen.

Das aggressive Preismarketing zieht.

Doch wer mit der App noch mehr
sparen will, zahlt mit seinen Daten.

Die Idee zu Kaufland hatte übrigens
ein ganz besonderer Mensch.

(Beschwingte Musik)

Dieter Schwarz aus Heilbronn
ist der reichste Deutsche,

mit einem geschätzten Vermögen
von über 30 Milliarden Euro.

1958 beginnt Dieter Schwarz
seine kaufmännische Ausbildung

bei der Heilbronner
"Lidl & Co. Südfrüchtehandlung",

bei der sein Vater
Gesellschafter ist.

1968 eröffnen Vater und Sohn
ihren ersten gemeinsamen Supermarkt

im schwäbischen Backnang.

Sein Name: "Handelshof".

Fünf Jahre später

gründet Dieter Schwarz
einen Discounter in Ludwigshafen.

Er will ihn "Lidl" nennen, hat aber
nicht die Rechte an diesem Namen.

Daher kauft der clevere Geschäftsmann
Dieter Schwarz

dem pensionierten Berufsschullehrer
Ludwig Lidl

für 1.000 Mark
dessen Namensrechte ab.

1977 hat Dieter Schwarz
bereits 30 Lidl-Filialen,

doch das reicht dem
Selfmade-Millionär nicht.

1984 eröffnet er in Neckarsulm
den ersten Kaufland

als Selbstbedienungs-Warenhaus.

Auch alle Handelshof-Filialen
werden in Kaufland umbenannt.

Heute ist die Schwarz-Gruppe
mit Kaufland und Lidl

das Handelsunternehmen
mit dem größten Umsatz in Europa.

(Verspielte Musik)

(Musik schließt ab.)

Die Auswahl ist riesig
und auch der Umsatz stimmt.

Aber wie steht es um die Qualität?

Direkt am Eingang
jeder Kaufland-Filiale:

die Obst-und-Gemüse-Abteilung
mit einem großen Angebot.

Und frisch
soll das Obst und Gemüse sein.

Das zumindest ist die Werbebotschaft
in einem Kaufland-Spot.

♪ She's fresh!

♪ Exciting.

♪ She's so exciting to me.

Mit diesem Werbespot

gibt Kaufland seinen Kunden
das "Frischeversprechen",

wirbt damit, dass das Obst und Gemüse
täglich frisch geliefert

und regelmäßig kontrolliert wird.

Ob Kaufland dieses Versprechen
halten kann, wollen wir checken.

Und zwar hier in Schifferstadt.

Im Dienstleistungszentrum
Ländlicher Raum Rheinland-Pfalz

forscht Agraringenieur
Joachim Ziegler

am optimalen Obst- und Gemüseanbau.

(Ruhige Musik)

Ich bin jetzt über 45 Jahre
mit dem Metier unterwegs.

Und macht immer noch Spaß.

Schafft es Kaufland,
sein Versprechen einzuhalten?

Das wird er überprüfen.

(Tatkräftige Musik)

Wir kaufen Obst und Gemüse ein.

Vormittags in drei verschiedenen
Kaufland-Filialen

in Mainz, Dossenheim
und Schifferstadt.

Gut gekühlt bringen wir den Einkauf
zu Joachim Ziegler.

Er macht für uns den Frischetest.

Zunächst schaut er sich das Obst an.

Die Kirschen sind frisch.

Und die Erdbeeren?

So, in der ersten Kontrolle
sieht das ... sehr gut aus.

Ja, in dem Fall.

Und die Erdbeeren
aus einem anderen Markt?

Die sind hier einfach,
ich sag mal, zu früh gepflückt.

Also ich würde sagen,
das ist so eine Art Notpflücke.

Da musste geerntet werden,

weil irgendwie vielleicht
die Menge nicht gereicht hat.

Auch bei den Himbeeren:
kaum Kritikpunkte.

Jetzt schaut er sich das Gemüse an.

Tomaten und Brokkoli
sind alle in einem Top-Zustand.

Aus zwei Märkten
sind auch die Zucchini frisch.

Nur in einem Markt
sehen sie nicht so gut aus.

Das ist ziemlich schlimm.

Wir sehen hier natürlich deutliche,
großflächige Infektionen.

Vielleicht war die
Qualitätskontrolle nicht gut genug.

Ich muss sagen, solche Kisten
kann ich nicht anbieten. Punkt.

Sind die besonders empfindlichen
Salate und die Gurken besser?

Da sehen wir jetzt auf den ersten
Blick relativ alles in Ordnung.

Auch relativ turgeszent,
also knackig noch.

Das sieht vom ersten Blick her
sehr gut aus.

Doch zum Schluss entdeckt er noch
ein No-Go beim grünen Spargel:

Er ist alt, hat eine Pilzinfektion.

Und noch schlimmer.

An der Unterseite sehen wir hier
schon einen wachsenden Schimmel,

würde man das gemeinhin nennen.

Und das ist nicht mehr
verzehrsfähig.

Diesen Spargel
sollte man nicht mehr essen.

Wie bewertet es der Experte:

Hält Kaufland
sein Frischeversprechen?

Also im Großteil
ist es tatsächlich gut.

und kann man auch sehr viel von dem,
was man kauft, auch verwerten.

Dennoch: Gammelware
wie die Zucchini und der Spargel

passen nicht zum Frischeversprechen.

Wie kann das sein?

Ein Interview lehnt Kaufland ab.

Schriftlich antwortet man uns:

(Flotte Musik)

Und wie sieht die Qualität
bei verarbeiteten Produkten aus?

Hier bietet Kaufland
zahlreiche Eigenmarken an.

Die größte Auswahl bietet K-Classic -
die günstige Einstiegsmarke.

Passend zur Grillsaison zum Beispiel

auch den im Süden beliebten
Kartoffelsalat mit Essig und Öl.

Wie gut ist der?

Bei Koch Timo Böckle in Böblingen
wollen wir zunächst herausfinden,

wie das schwäbische Traditionsgericht
klassisch zubereitet wird.

Das ist nämlich gar nicht so einfach.

Ein sehr geschätzter Kollege von mir
hat mal gesagt:

Beim Kartoffelsalat
hier bei uns in Süddeutschland

geht's um Leben und Tod.
Also es ist kein Spaß.

Sein Rezept stammt von seiner Oma.

Zunächst die Kartoffeln
in feine Scheiben schneiden.

Das ist sehr wichtig,
dass das heiß passiert,

dass die Kartoffel ausdampfen kann.

Wenn der ganze Dampf
aus der Kartoffel raus ist,

dann hab ich Platz
für meine Fleischbrühe.

Die mixt er nun mit Essig,
Senf, frischen Zwiebeln und Gewürzen

und in einem extra Glas.

Zu den Kartoffeln geben
und vorsichtig unterheben.

Kann man ruhig
ein bisschen matschen.

Also Öl immer zum Schluss.

Würde ich das Öl vorher reingeben,
würden meine Kartoffeln geschlossen,

würden die gar keinen Geschmack mehr
annehmen, keine Brühe, keinen Senf.

Drum gibt man jetzt das Öl
ganz zum Schluss dazu.

Noch kurz ziehen lassen
und lauwarm genießen.

Die Salate aus dem Supermarkt
sind kalt -

aber dennoch eine gute Alternative?

(Verspielte Musik)

Gegen die Eigenmarke von Kaufland
treten an:

drei Markensalate

von Homann,

Nadler

und Popp.

Sowie die Eigenmarke von Aldi.

Kann der Kaufland-Salat
gegen die Konkurrenz überzeugen?

Das testen die Besucher
des SWR Familienfestes in Speyer.

Fünf Salate, fünf neutrale Becher.

Und - der erste Eindruck?

Fast wie bei Mama.

Eigentlich ganz gut.
Schöne Würze drin.

Aber weniger geschmacksintensiv.

Der erste war eher sauer,
das hat der nicht.

Bisschen neutraler ist der.
- Ja.

Hat so 'nen Nachgeschmack,
so 'nen unangenehmen für mich jetzt.

Der schmeckt nach ...
schmeckt fettig, ja.

Ist nix.

Uahhh!

Hier fehlen einfach die Gewürze.
- Die Kräuter.

Die Kräuter.
- Ja.

Hier war jetzt auch
ordentlich Zwiebel dran.

Der Salat von Kaufland:

bisher in Speyer
einer der beliebtesten, neben Homann.

Während hier weiter probiert wird,

lassen wir die Qualität des
Kartoffelsalats im Labor untersuchen.

Denn Ende des vergangenen Jahres
hatte es einen Rückruf gegeben:

Hefen in mehreren Kartoffel- und
Nudelsalaten von Homann und Kaufland.

Allerdings war in den Salaten
Mayonnaise.

Besteht die Gefahr

auch bei den Kartoffelsalaten
mit Essig und Öl im Test?

Um das zu überprüfen,
testet ein Labor die Salate

kurz vor Ablauf
des Mindesthaltbarkeitsdatums.

Getestet wird nach einer Richtlinie
für Feinkostsalate - auch auf Hefen.

Das Ergebnis:

Alle fünf untersuchten Salate

waren deutlich
innerhalb der DGHM-Richtwerte.

Und wir haben
in keinem einzigen Salat

irgendwelche krankmachenden Keime
nachgewiesen.

Also Entwarnung.

Wichtig, so der Experte:

beim Einkaufen
die Kühlkette einhalten.

Sonst können schnell Keime entstehen.

Zurück auf dem SWR Sommerfest

geht die Abstimmung
mittlerweile dem Ende zu.

Welcher Kartoffelsalat

schmeckt den Besucherinnen
und Besuchern am besten?

Die Nummer eins.

Vier!
- Vier.

Die Zwei.
- Die Zwei.

Mir hat die Zwei
am besten geschmeckt.

Eins und fünf würde ich sagen.

Für heute würde ich
die Nummer eins nehmen.

Die Eins ist mein Favorit.
- Ich bleib auch bei der Eins.

Jetzt wird ausgezählt.

Kaufland musste seine Führung
letztlich an Homann abgeben,

kommt am Ende auf Platz zwei.

Knapp dahinter: Popp.

Abgeschlagen am Ende:
die Salate von Nadler und Aldi.

Aber Kaufland
hat mehr als nur Lebensmittel.

Wie es um die Qualität
bei Non-Food-Produkten steht,

dafür sind wir später
wieder bei Timo Böckle.

Zunächst checken wir das Image.

Kaufland hat bei seinen Eigenmarken
einen eigenen Look geschaffen.

Auf allen findet sich das das rote K.

Egal ob beim günstigen "K Classic"
oder bei der Gourmet-Linie.

(Lebendige Musik)

Die Konkurrenz geht beim Design
der Eigenmarken andere Wege.

Rewe zum Beispiel variiert.

Beim Discounter Aldi

werden die Konzernlogos
bei den Eigenmarken herausgehalten

und stattdessen neue Marken kreiert.

Zum Beispiel die Gourmetmarke "Cucina
Nobile" oder Kekse von "Biscotto".

Aber welches Konzept kommt besser an?

Wir fragen in Ludwigsburg nach.

Wie nimmt man dort
die Eigenmarken wahr?

Zunächst Rewe.

Rewe, die haben auch mal
bisschen ausgefallenere Sachen.

"Lecker" würde ich jetzt
zu Rewe einordnen.

Ich würde eher sagen: Standard.

Und Aldis Eigenmarken?

Ja, bei Aldi ist natürlich ...
erzeugt Bindung.

Die haben so Klassiker,
die man immer wieder nimmt.

Billig zu Aldi.

Beim Aldi sind diese Gourmet-Sachen
immer ausgefallen.

Die sind gut.

Zum Schluss die Kaufland-Eigenmarken.

Austauschbar auf jeden Fall,

weil ich denk,
die kriegt man auch überall anders.

Ich würde mal Standard nehmen.

Die von Kaufland
sind eher unauffällig.

Und so haben die Ludwigsburger
die Eigenmarken wahrgenommen.

Mit den Ergebnissen sind wir
bei Konsumforscherin Carmen Schenkel.

Sie hat die Wirkung von Eigenmarken
selbst untersucht.

(Dynamische Musik)

Sie schaut sich für uns
die Ergebnisse an.

Es überrascht mich gar nicht,
das Ergebnis.

Kaufland ist sehr pragmatisch,

Kaufland gestaltet Eigenmarken
günstig, pragmatisch und solide.

Während gerade Aldi
sich sehr viel Mühe gibt

in der Ausbildung,
der Kompetenz der eigenen Kategorie,

Genuss sehr stark spielt.

Und auch Rewe vermittelt Qualität,
Inspiration, Emotionalität.

Und da ist es natürlich
eine Aufwertung für eine Eigenmarke.

Die Gestaltung der Eigenmarken
von Kaufland vermittelt ganz klar:

Sie sind günstig.

Und das will Kaufland
auch in seinen Filialen vermitteln.

Überall bunte Preisschilder,
die signalisieren sollen:

Hier kann man sparen.

Kaufland arbeitet ganz klar
mit sehr auffälligen Farben,

die so aggressiv
in die Wahrnehmung reinspringen.

Rot ist etwas,
was wir gelernt haben als Rabatt,

was einen sehr schnell anspringt.

Und das spielt sich ganz schön
in der Wahrnehmung hoch

und wird teilweise wirklich zu viel.

Dadurch fallen manche Werbe-
versprechen gar nicht so richtig auf.

Wie dieses hier:

"Sollten Sie einmal
länger als fünf Minuten warten,

wenn nicht alle Kassen geöffnet sind,

schenken wir Ihnen
einen 2,50-Euro-Einkaufsgutschein.

Gleiches gilt auch bei den
Frischetheken für Wurst und Käse.

Ich wusste nicht,
dass es so was gibt.

Oder ist das ein Spaß jetzt, ne?
Ist wirklich so?

Ich finde das nur schwer beweisbar.

Da müsste ich ja
gerade gefilmt werden.

Und genau das machen wir,
schicken unseren Reporter

an einem Samstagvormittag
in verschiedene Kaufland-Filialen.

An der ersten Käsetheke muss unser
Reporter zwar nicht lange warten,

fragt aber trotzdem mal nach.

Stimmt es eigentlich,
dass ich Geld bekommen würde,

wenn ich hier an der Theke
zu lange warten müsste?

Ja, das stimmt.

Allerdings kommt das bei uns
ganz selten vor.

Wir haben hier fast immer
genügend Mitarbeiterinnen.

An den Frischetheken

muss unser Reporter
an diesem Samstag nie lange warten.

Wie sieht's an der Kasse aus?

Was auffällt:
In den Kaufland-Filialen

sind anders als bei manchen
Discountern viele Kassen besetzt.

Unser Reporter stellt sich in die
längste Schlange, stoppt die Zeit.

Nach sechs Minuten und zwölf Sekunden
ist er dran.

Und er fragt nach.

Entschuldigung, ich hab gerade
länger als fünf Minuten gewartet.

Ich habe gelesen,

dass man jetzt einen
Einkaufsgutschein bekommen würde.

Stimmt das?
- Ja, das stimmt.

Melden Sie sich beim Infopoint.

Beim Informationsschalter übergibt
unser Reporter seinen Kassenzettel.

Die Mitarbeiterin
nimmt den Hörer in die Hand

und ruft die Kollegin
an der Kasse an.

Hey Gabi, hier ist ein Kunde,
der wohl länger warten musste.

Stimmt das?

Und tatsächlich:
Nach der Überprüfung

bekommt unser Reporter
einen Gutschein über 2,50 Euro.

Kaufland-Kunden sind überrascht:

Eigentlich schon sinnvoll,

aber warum nicht gleich
an der Kasse abziehen?

Das ist mit Mehraufwand verbunden.

Man steht schon länger und dann
steht man noch mal an der Infotheke.

Das wusste ich nicht,
aber das ist ein guter Tipp.

Das gebe ich mal meinem Mann weiter.

"Der Handelskonzern Metro hat seine
angeschlagene Tochter Real verkauft."

"Die Supermarktkette hatte zuletzt
tiefrote Zahlen geschrieben

und soll nun zerschlagen werden."

Einer der größten Konkurrenten
von Kaufland war lange Zeit Real.

Doch Real ging 2020 pleite

und ein Großteil
der weit über 200 Filialen

wurden von Edeka, Globus
sowie Kaufland übernommen.

Durch diese Übernahmen

besitzt Kaufland jetzt
mehr als 750 Filialen in Deutschland

sowie 1.350 Filialen in Europa.

Nach der Übernahme
vieler Real-Standorte

ist Kaufland ein Big-Player,

hat auch im Südwesten
17 neue Filialen.

Ein guter strategischer Schachzug.

Denn mit der Übernahme

konnte Kaufland
in den Onlinehandel einsteigen.

Kaufland hat nicht nur
Real-Märkte übernommen,

sondern auch den Onlinemarktplatz:

Aus "real.de" wurde "kaufland.de".

Das ist insofern clever, auch da ein
bestehendes Produkt zu übernehmen,

denn Marktplätze,
also wo andere drüber verkaufen,

sind sehr im Trend.

Amazon ist einer, und viele andere
Marktplätze gibt es auch.

Und damit haben sie
den Einstieg darin geschafft,

indem sie
einen bestehenden gekauft haben.

Fazit: Kaufland setzt beim Image
besonders auf günstige Preise.

Das sieht man auch in der Gestaltung
der Märkte und der Eigenmarken.

Manche Angebote
fallen allerdings kaum auf.

Mit dem Onlinemarktplatz
will Kaufland moderner werden.

Zurück zur Qualität.

Kaufland hat auch im Markt

eine beachtliche Auswahl
an Non-Food-Produkten,

die weit über das Angebot
normaler Supermärkte hinausgeht.

Ein Produkt wollen wir testen.

(Dynamische Musik)

Und zwar den Stabmixer
der Eigenmarke "Switch On".

Dafür sind wir zurück
bei Fernsehkoch Timo Böckle -

denn Stabmixer
sind in seiner Küche im Dauereinsatz.

Alle Flüssigkeiten,
wo du am Ende, sag ich mal,

eine homogene, schöne Flüssigkeit
davon haben möchtest.

Das ist der Punkt,
wo Stabmixgeräte zum Einsatz kommen

bei uns in einer Profiküche.

Mit der Eigenmarke "Switch On" hat
Kaufland einen Pürierstab im Angebot.

Für 17,99 Euro.

Taugt der was?

Das wollen wir herausfinden
und lassen ihn antreten gegen:

ein Einstiegsmodell von Braun,
den "Multiquick 1" für 26 Euro.

Und den "Philips ProMix"
für rund 30 Euro.

Timo Böckle testet die Handhabung
in seiner Küche.

Ihm fällt die unterschiedliche Form
der Mixglocken auf.

Ob die Form von der Mixglocke
oder das Messer

jetzt einen tatsächlich
einen Unterschied macht,

das werden wir jetzt gleich sehen.

Zunächst püriert Timo Böckle
mit den Mixern ein Kräuteröl.

Jeder Mixer hat fünf Sekunden Zeit,
um die Kräuter zu zerkleinern.

Verglichen wird am Schluss.

Hier beim Gerät von Braun sieht man
also auch schon, guck mal hier,

da sind einige ganze Blätter
noch drin.

Ganze Blätter,
aber auch ganze Stiele.

Fünf Sekunden
waren zu wenig für Braun.

Und für Kaufland?

Wenn wir jetzt hier so reingehen ...

Also ist auch
nicht so fein zerkleinert.

Aber es sind viel weniger
ganze Blätter,

deutlich weniger Blätter drin
als jetzt bei dem Braun-Gerät.

Zum Schluss
der teuerste von Philips.

Ah, da.

Ein großes Blatt ist drin.

Das ist dieser eine Rosmarinzweig,
der da noch drin ist.

Aber der Rest
ist wirklich tatsächlich super fein.

Nach dem ersten Test
liegt Philips vorn.

Test zwei: Jetzt sollen die Stabmixer
eine Suppe pürieren.

Wieder haben sie fünf Sekunden Zeit.

Ob die Mixer
bei längerer Benutzung überhitzen,

lassen wir im Labor überprüfen.

In einer zähen Flüssigkeit,
vergleichbar mit Pfannkuchenteig,

treten die Mixer an.

70-mal eine Minute mixen am Stück,
mit kurzen Pausen.

Also alle drei Geräte,
Kaufland, Braun und Philips,

haben alle drei
den Dauertest bestanden.

Alle haben die 70 Zyklen absolviert,
keine Aussetzer.

Auffällig war noch,

dass der Kaufland sich weniger stark
erwärmt hat an der Oberfläche

als Braun und Philips.

Kaufland also mit leichtem Vorteil.

Aber wie sieht es in den Geräten aus?

Dafür hat das Labor
die Mixer geöffnet

und den Verschleiß überprüft -
ein Indiz dafür ist der Kohleabrieb.

Und haben dann drinnen gesehen, dass
die relativ gleich aufgebaut sind.

Und auch die Abnutzung
war im Prinzip gleich,

also die Kohlebürsten - das sind
Teile, die am Motor dran sind -

da gab es Abrieb in jedem Stabmixer.

Alle Motoren
sind noch in einem guten Zustand.

Aber sind die Mixer
nach dem Test auch dicht?

Rückblick:

Vor einem Jahr hatten wir in den
Mixern von "Marktcheck"-Zuschauern

Lebensmittelreste gefunden.

Es ist eine Mischung aus
irgendwelchen Lebensmittelresten.

Vielleicht auch Teile
von dem Lagerschmierstoff.

Man riecht auch, dass das
irgendwie so aromatisch riecht.

Nicht nach Kunststoff.

Sondern so wie, was weiß ich,
Maggi dritte Version oder so was.

Braune, stinkende Lebensmittelreste.

Ein Labortest ergab:

bis zu 100 Millionen krankmachende
Bakterien pro Milliliter.

Das ist wirklich weit von dem,

was ich mit einem
Lebensmittelkontakt tolerieren kann.

Droht die Gefahr
auch bei unseren Testmixern?

Wir haben uns dann auch die Mixfüße
der Stabmixer noch mal angeschaut.

Die hatten saubere Dichtungen,

es hat sich nichts von unten
in den Mixfuß reingezogen.

Von oben, vom Motor
ist kein Fett runtergelaufen.

Die waren in Ordnung,
die waren sauber wie vor dem Test.

Dennoch sollte man die
Reinigungsempfehlungen der Hersteller

unbedingt beachten.

Und wie gut haben die Stabmixer
bei Timo Böckle püriert?

Hätte ich so nicht vermutet, weil:

Bislang war ja bei unserem
Kräutertest der Philips der,

der am besten abgeschnitten hat.

Und jetzt beim Gemüsetest
war das tatsächlich genau andersrum.

Also bei dem Philips
waren am meisten Stücke übrig,

Also deutlich mehr Stücke
als bei den anderen.

Bei Philips sind neun Stücke übrig,

bei Kaufland fünf
und bei Braun nur drei.

Bisher liegen alle Mixer
nach zwei Tests in etwa gleichauf.

Für den Koch
entscheidet deshalb die Handhabung.

Also ich würde sagen,
wenn man jetzt rein vom Gefühl,

wenn man ihn das erste Mal
in die Hand nimmt,

würde ich wahrscheinlich sagen, der
Philips fühlt sich am wertigsten an.

Knapp dahinter: der Kaufland-Mixer.

Mit einem günstigen Preis
und gutem Laborergebnis

ist er unser Preis-Leistungs-Sieger.

Fazit bei der Qualität:

Kaufland punktet mit guten Produkten,

die durchaus mit der Markenkonkurrenz
mithalten können.

Auch bei der Frische
gab es nur wenige Ausreißer.

Rund 85.000 Menschen
beschäftigt Kaufland in Deutschland.

Wie fair geht das Unternehmen
mit seinen Mitarbeitern um?

Anders als bei der
Konzernschwester Lidl

gibt es bei Kaufland mittlerweile
fast überall Betriebsräte.

Doch das war nicht immer so.

Dieses Buch, das "Schwarz-Buch",
war für Kaufland und Lidl

Anfang der 2000er-Jahre
ein PR-Desaster.

"Zwei Jahre hat Verdi recherchiert,
um Über- und Einsicht

in das fast unbemerkt gewachsene
Unternehmen zu bekommen."

"Fazit:
billig auf Kosten der Arbeitnehmer."

"Die Frauen erzählen
von unbezahlten Überstunden,

schikanösen Kontrollen
durch Vorgesetzte,

die nicht nur in Abmahnungen enden."

Ich hab Urlaub gehabt,
hab Freitag, Samstag gearbeitet,

da holen sie dich noch, lassen dich
samstags noch bis 14 Uhr arbeiten,

dann kriegst du die Kündigung
und das war's.

Das kann's nicht sein.

Hat sich seit damals etwas verändert?

Wir treffen Werner Wild.

Er steckt hinter den
Recherchen von damals,

ist seit mehr als 40 Jahren
Gewerkschafter.

Er beschäftigt sich seit 1982
mit dem Schwarz-Konzern,

besucht regelmäßig
Kaufland-Betriebsräte,

um herauszufinden, was
die Mitarbeiter aktuell beschäftigt.

Heute geht es um
zu hoch gestapelte Paletten.

Das spare dem Konzern Geld.

Für viele kleinere Mitarbeiter

sei das Abladen der Waren auf zwei
Meter Höhe aber kaum zu schaffen.

Manche hätten sich dabei
schon leicht verletzt.

Für den Gewerkschafter ein Beispiel

für die geringe Wertschätzung
der Mitarbeiter in den Filialen.

Also das ist schon
ein Kaufland-Problem.

Weil halt die Umgangsformen
und die Arbeitsbedingungen

im Zentralbereich
und Verwaltungsbereich,

im Lagerbereich sind die anders,
als es vor Ort der Fall ist.

Also vor Ort, das sind praktisch
die ausgesetzten Mannschaften,

die die Ware bewegen müssen

und die die Ware absetzen müssen
beim Kunden.

Da wird das Geld verdient,

aber die werden nicht so behandelt
wie zum Beispiel im Zentralbereich.

Was Umgangsformen angeht,
was den Arbeitsschutz angeht,

was auch die Bezahlung angeht.

Das muss man alles sehen.

Kaufland äußert sich uns gegenüber
zu den Paletten:

Dennoch hat sich vieles verbessert.

Die Bezahlung
sogar teilweise über Tarif,

keine unbezahlten Überstunden mehr

und flächendeckend Betriebsräte.

Auch die früher üblichen Werkverträge
in den Fleischwerken,

wie hier in Möckmühl,
sind mittlerweile abgeschafft.

Allerdings erst seitdem die Politik

ein Verbot von Werkverträgen
beschlossen hat.

Und wie fair und transparent
ist Kaufland seinen Kunden gegenüber?

Das Fleisch,
das hier verarbeitet wird,

kommt unter der Marke "Purland"
in den Laden.

Kaufland wirbt bei Fleisch und Fisch:

"Wir wissen, wo's herkommt.",

"mehr Informationen zur Herkunft
Ihres gekauften Produktes",

"bestmögliche Transparenz
entlang der gesamten Lieferkette".

(Trippelnde Musik)

Sind tierische Produkte von Kaufland

tatsächlich
so leicht zurückzuverfolgen?

Das wollen wir herausfinden
und kaufen ein:

Hähnchenunterschenkel, Rindergulasch
und verschiedene Fischfilets.

Und wie kommt man jetzt
an die Herkunftsinfos?

Wir fragen
die Mitarbeiterin im Laden.

Entschuldigung,
auf Kaufland.de wird geworben,

dass man bei dem Produkt rausfinden
kann, wo das Tier herkommt.

Wie funktioniert das denn genau?

Ich hab keine Ahnung. Wo steht das?

Noch nie gehört.

Und der nächste Mitarbeiter
ist erstaunt.

Ehrlich gesagt sind Sie der Erste,
der das fragt.

Aber schauen Sie mal,
hier ist ein Code.

Wir versuchen unser Glück.

Der eingescannte QR-Code

führt uns auf eine Seite
mit zusätzlichen Infos.

Beim Rindergulasch erfährt man,

dass es aus der Rinderkeule
produziert wird.

Als Rezeptvorschlag
gibt es toskanisches Rindergulasch.

Und zur Herkunft erfährt der Kunde:

Geburt und Mast in Deutschland,
Schlachtung in München

und Herstellung im Kaufland-
Fleischwarenwerk Möckmühl.

In Sachen Herkunft erfährt der Kunde
beim Schweinebraten:

Aufzucht in Deutschland,
Herstellung in Möckmühl. Mehr nicht.

Ist das
eine transparente Information?

Wir fragen bei der
Verbraucherzentrale nach.

Es wirkt erst mal
wie ganz viel Transparenz.

Ich erfahre endlich:

Wo kommt das Tier her,
das am Ende zu meinem Schnitzel

oder hier zu meinem
Rinderschmorbraten geworden ist.

Und dann werde ich
bitter enttäuscht,

denn ich erfahre am Ende nur das,
was auf der Verpackung steht,

was gesetzlich vorgeschrieben ist,
nämlich die Herkunft Deutschland.

Wir bitten Kaufland
um eine Stellungnahme.

Beim Geflügel hat Kaufland
keine QR-Codes auf den Verpackungen.

Laut Kaufland
werde aber daran derzeit gearbeitet.

Beim Fisch hingegen
bietet Kaufland mehr Informationen.

Beispiel:
Matjesfilet mit Gartenkräutern.

Der kommt aus dem Nordostatlantik,

wurde im November vergangenen Jahres
gefangen

und erst Monate später
Ende Juni in Polen verarbeitet.

Das Heringsfilet
stammt aus der Nordsee

und wurde dort mit Schleppnetzen

Mitte August vergangenen Jahres
gefangen

und erst Mitte Juni dieses Jahres
in Polen verpackt.

Das ist tatsächlich ein Mehrwert,

der nicht gesetzlich
vorgeschrieben ist.

Und ich erfahre noch etwas über die
Fischart, über die Zubereitung.

Also da habe ich mehr Informationen,
die auch ganz interessant sind.

Was bei K-Purland auffällt:

Ein Großteil
des Fleisches im Kühlregal

ist mit der Haltungsstufe 1 und 2,
dem geringsten Tierwohl, versehen.

Discounter und Konkurrent Aldi

will bis 2030 ausschließlich Fleisch
aus besseren Haltungsstufen anbieten.

Auch Kaufland
verspricht höhere Standards.

Auf jeden Fall
können große Konzerne,

die einen großen Umsatz machen
und viele Produkte verkaufen,

etwas bewegen,
indem sie Vorgaben machen:

Was biete ich in meinem Laden an?

Und da haben wir
in den letzten Jahren gesehen,

dass da noch
viel Luft nach oben ist,

denn grade die Haltungsform 3 und 4
war da immer in der Minderzahl.

Fazit bei der Fairness:

Mehr Tierwohl könnte also schon heute
bei Kaufland möglich sein.

Beim Umgang mit den Mitarbeitern

hat sich in den vergangenen Jahren
viel Positives getan.

Und wie sieht es
mit der Nachhaltigkeit aus?

Am Thema Nachhaltigkeit
kommt mittlerweile keiner vorbei.

Auch Kaufland nicht.

Strom für die Filiale
wird auf dem Dach produziert,

Kunden können während des Einkaufs
umsonst Strom tanken.

Für manche ein Grund,
zu Kaufland zu fahren.

Ich finde das sehr praktisch.

Man bekommt frischen Fisch,
kann sein Auto volltanken,

die Preise sind gut,
die Verkäuferinnen sind nett.

Wer bei Kaufland einkauft,
hilft, die Umwelt zu schützen:

So die Kernbotschaft

in einem aktuellen
Werbespot des Unternehmens.

(Idyllische Musik)

"Die Natur sagt danke."

"Mach auch du was fürs Klima!"

Die Nachhaltigkeitskampagne
von Kaufland steht unter dem Motto:

"Machen macht den Unterschied."

Das steht auch auf den PET-Flaschen
der Eigenmarken.

100 Prozent recycelt sollen sie sein.

(Dynamische Musik)

Kaufland stellt aus zurückgegebenen
PET-Flaschen wieder neue her.

Die Schwarz-Gruppe,
zu der Kaufland und Lidl gehören,

hat nämlich ihr eigenes
Recycling-Unternehmen.

Hier werden die alten Flaschen
gehäckselt, gereinigt

und aus Plastikkügelchen
zu neuen Flaschenrohlingen gepresst.

Das Kreislaufsystem nennt sich
"bottle to bottle"-Recycling.

Wie nachhaltig ist das wirklich?

Und machen sie damit
mehr als die Konkurrenz?

Wir treffen Thomas Fischer
von der Deutschen Umwelthilfe.

Das ist ein Unterschied
zu anderen Akteuren.

Die haben diese
Kreislaufanlagen nicht

und setzen auch nicht alle

100 Prozent Recyclingmaterial
für Einweg-Plastikflaschen ein.

Das heißt,
hier gibt es bei Kaufland

durchaus einen Unterschied
zu anderen im Markt.

Bei Einweg recycelt Kaufland zwar.

Der Gesetzgeber sieht aber eigentlich
eine Mehrwegquote von 70 Prozent vor.

(Gespannte Musik)

Die Discounter Lidl und Aldi
bieten gar keine Mehrwegflaschen an.

Kaufland hingegen

verkauft schon mehr als die Hälfte
seiner Getränke in Mehrwegflaschen.

Lediglich Alnatura übertrifft
die gesetzliche vorgegebene Quote.

Auch beim Rest seines Sortiments
will Kaufland nachhaltig sein -

weniger verpacken und
nachhaltige Materialien einsetzen.

Thomas Fischer
macht mit uns den Verpackungscheck,

geht bei Kaufland einkaufen.

Mit einem vollen Einkaufswagen
kommt er wieder raus.

Gut findet er
die Verpackungen von Putzmitteln.

Hier setzt Kaufland
Recyclingmaterial ein,

bietet Nachfüllpacks an.

Auch beim Joghurt tut Kaufland etwas:
lässt den Plastikdeckel weg.

Übrigens: Besonders schlecht
für die Umwelt ist Einwegglas.

Wenn man Glas benutzt,

dann sollte es
häufig wiederverwendet werden.

Ansonsten ist das Material schwer,
muss eingeschmolzen werden -

wäre in diesem Fall
am unökologischsten.

Das geht so gar nicht.

Und wie sieht es
bei Obst und Gemüse aus?

Hier ist Kaufland

laut Umwelthilfe sogar
schlechter als die Konkurrenten.

Ein Check aus dem Oktober 2021
hat ergeben:

62 Prozent von Obst und Gemüse
bei Kaufland sind vorverpackt.

Da sind Rewe und Edeka besser.

Für "Marktcheck"

hat der Experte die Verpackungsquote
bei Kaufland erneut überprüft.

Das ist jetzt bei den neueren
Testbesuchen etwas besser geworden,

Richtung 55 Prozent vorverpackt.

Aber es ist immer noch
deutlich zu viel.

Kaufland schreibt uns dazu:

Zeit für unser Gesamtfazit.

In Sachen Nachhaltigkeit

schreitet Kaufland
mit einem eigenen Recylingwerk voran.

Bei der Verpackungsquote
und beim Mehrweg

ist das Unternehmen
immerhin schon auf einem guten Weg.

Kaufland geht weitestgehend fair
mit seinen Angestellten um,

die Arbeitsbedingungen haben sich
in den vergangenen Jahren verbessert.

Der Konzern
zahlt faire Löhne und Gehälter.

Bei der Herkunftsangabe
von Fleisch und Geflügel

hält Kaufland lediglich
die gesetzlichen Vorschriften ein.

Mehr Schein als Sein.

Kaufland pflegt sein Image
als günstiger Supermarkt.

Das schafft das Unternehmen

mit seinen unzähligen
bunten Werbeschildern im Markt.

Allerdings:
Wohlfühlatmosphäre sieht anders aus.

"Preise wie beim Discounter":

Das Versprechen kann Kaufland
bei vielen Produkten einhalten.

Wer seine Daten preisgibt,

kann mit Rabattprogrammen
sogar noch mehr sparen.

Die Qualität von Obst und Gemüse
war überwiegend gut,

es gab nur wenige Ausreißer.

Ob Kartoffelsalat oder Pürierstab:

Die Eigenmarken von Kaufland
überzeugen mit ordentlicher Qualität

zu günstigen Preisen.

"Marktcheck" checkt Kaufland.

SWR 2022